HESSENBERG, KURT (1908-1994): Eigenhändiges Musikmanuskript
HESSENBERG, KURT (1908-1994): Eigenhändiges Musikmanuskript mit später hinzugefügter Widmung und zweifachem Namenszug. [Frankfurt am Main?] 1941. fol. (35 x 27 cm). 4 S. Kleine Randeinrisse. Durchgehende, waagrechte Knickfalten. Notenschrift in Blei, Widmung "Herrn Joachim Ruf mit herzlichen Grüßen Kurt Hessenberg Nov. 1968", Datum und Namenszüge in Tinte.
Niederschrift der 1941 entstandenen Klavierstücke "Burleske", "Arioso" und "Menuett" aus den 14 Bagatellen, Kleine Hausmusik, op. 24, mit zusätzlichen Skizzen. Das Werk wurde 1942 bei Schott in Mainz verlegt. - Schwerpunkt in Hessenbergs kompositorischem Schaffen bilden zunächst Klavier-, Kammer- und Orchestermusik, nach 1945 insbesondere geistliche Chormusik. "Hessenbergs Kompositionsstil wurde geprägt durch die Auseinandersetzung mit der Musik Bachs und der Vokalpolyphonie des 16. und 17. Jh. (bes. H. Schütz) sowie von seinem Lehrer G. Raphael und P. Hindemith. Neobarocken Tendenzen seiner Zeit folgend, spielen bei Hessenberg polyphone Satztechniken, klassische Formprinzipien und erweiterte Tonalität eine wichtige Rolle, jedoch unterscheidet ihn von anderen Zeitgenossen seine weniger dissonante Harmonik sowie eine kantable, von Regers Chromatik beeinflußte Melodieführung" (MGG² 8, 1485). Berühmt wurden vor allem seine Struwwelpeter-Suite (Hessenberg ist Urenkel von Heinrich Hoffmann), seine Sinfonien, das Konzert für Violoncello und Orchester, die Streichquartette und Chorwerke wie "Aus tiefer Not ruf ich zu dir und "O Herr, mache mich zum Werkzeug deines Friedens".