​SCHLADEBACH, JULIUS (1810-1872): Eigenhändiger Brief mit Unterschrift

SCHLADEBACH, JULIUS (1810-1872): Eigenhändiger Brief mit Unterschrift "Dr. Schladebach".. Dresden 20.10.1847. 21,5 x 14 cm. 2 S.

Inhaltsreicher Brief an einen Prager Freund und Kollegen - vermutlich Johann Friedrich Kittl - über geplante Veröffentlichungen eigener Kompositionen. "... Ich habe ein Paar Kirchencompositionen liegen - eine große Messe, einen 5t. Psalm, ein kleines Offertorium für Tenor solo mit Chor (alles mit Orchester), auch eine Concertouvertüre; die Sachen sind aufgeführt worden, haben gefallen, sind nicht schlecht (ist das nicht naiv ?), u. ich sähe sie gern gedruckt, der Sache wegen u. auch - warum soll man's nicht sagen? - Des Honorars wegen. Ich bin jetzt verheiratet, u. das Leben ist schön, aber - kostspielig, u was hat heut zu Tage ein vermögensloser Literat u. Musiker anderes als sein bischen mit saurem Schweiß erworbenes Honorar ... Würde vielleicht Hoffmann in Prag dies oder das in Verlag nehmen ... Ein Paar leichte Lieder für 4 Männerstimmen - eins mit leichten Gesängen - möchten vielleicht auch nicht unwillkommen sein, da der Männergesang gerade jetzt in Oestreich zu vollster Blüthe kommt ..." - Julius Schladebach wirkte als Arzt, Komponist und Musikschriftsteller. Eine große Anzahl seiner Kompositionen erschien im Druck; 1854 gab er ein "Universal-Lexikon der Tonkunst" heraus, das von Eduard Bernsdorf vollendet wurde.